Nachruf BM Pühringer Pirmin

In einem Spruch heißt es:

In die Endgültigkeit des Abschieds dringt die Erkenntnis von der Unersetzlichkeit eines Menschen.

Treffender könnte dieser Spruch nicht sein, für einen Menschen, der sich Zeit seines Lebens in die Dienste der Allgemeinheit und seines Dienstgebers gestellt hat.
Umso trauriger ist es, Abschied nehmen zu müssen, von unserem Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Scharnstein, Brandmeister Pirmin Pühringer, dessen plötzlicher Tod uns alle wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf und uns zutiefst betroffen machte.

Kamerad Pirmin Pühringer trat 1976 13-jährig in die erste, damals neu gegründete Jugendgruppe der Feuerwehr Scharnstein ein, die sein auch allzufrüh verstorbener Vater, Florian Pühringer, als Jugendbetreuer mehrere Jahre hindurch leitete. Nach dem Eintritt 1979 in die Aktivmannschaft durchlief er in den nächsten Jahren die erforderliche Grundausbildung und erweiterte Feuerwehrausbildung durch mehrere Kurse an der Oö.Landesfeuerwehrschule und durch den Erwerb verschiedenster Leistungsabzeichen. So war er unter anderem Träger des Funkleistungsabzeichens in Silber, des Atemschutzleistungsabzeichens in Silber, des Technischen Hilfeleistungsabzeichens in Gold und des Feuerwehrleistungsabzeichens in Silber. Besonders stolz war er jedoch auf das Bayrische Leistungsabzeichen in Gold der Stufe Rot, das er seit 1987 in insgesamt 6 Stufen im Jahre 2007 erworben hatte und bis zuletzt, noch am 4.Februar dieses Jahres an der traditionellen Krügerl-Roas von der Partnerfeuerwehr Weferting/Aicha vorm Wald in Bayern teilnahm.

Ein bekannter Ausspruch für die Feuerwehr trifft auf unseren verstorbenen Kameraden besonders zu: „Wir helfen dort, wo andere nicht mehr helfen können“ – Pirmin erledigte im Rahmen seiner Feuerwehreinsatztätigkeit alle Aufträge immer zu aller vollsten Zufriedenheit, ob als Maschinist an der Tragkraftspritze – sein letzter Einsatz dazu war beim letzten Großbrand in Mühldorf anfangs Dezember vorigen Jahres – ob als eingeteilter, geprüfter Verkehrsregler und im Brandsicherheitswachdienst, ob als unermüdlicher Spezialist in der Beseitigung von Wespen- und Hornissennestern, Tierrettungen und ob allen anderen Dienstleistungen, die auch nicht immer von der angenehmsten Seite waren.

Unser Pirmin erfüllte aber auch durch seine Hilfsbereitschaft und durch seine kameradschaftliche Art eine ganze Reihe von zusätzlichen Aufgaben und Tätigkeiten in der Feuerwehr, die er gewissenhaft und uneigennützig zur vollsten Zufriedenheit ausführte. So übernahm er nach dem frühen Tod seines Vaters jahrzehntelang die Feuerwehr-Reisekasse, eine Art Sparverein zur Durchführung unseres traditionellen, jährlichen Feuewehrausfluges. Zu seiner fast für ihn Pflichtaufgabe gehörte auch die Verwaltung und Instandhaltung der Ausstattungsmaterialien für das traditionelle Maibaumaufstellen -Ein Maibaum ohne Pirmin – das war undenkbar!

Nicht zuletzt übernahm er seit 1997 25 Jahre lang die Getränkeversorgung und -verwaltung im neuen Feuerwehrhaus. Unermüdlich sorgte er für für den Getränkenachschub im Kühlschrank oder bei verschiedenen Veranstaltungen und Einsätzen und wechselte das Leergebinde aus. Oft brannte an späten Sonntagabenden noch Licht im Feuerwehrhaus, wo Pirmin akribisch die Abrechnung durchführte, damit alles sein Recht und Ordnung hatte.

Sein Volleinsatz bei den traditionellen Feuerwehrfesttagen beim Aufbau, bei der Durchführung und beim Abbau war für Pirmin immer selbstverständlich.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass er beim Bau des neuen Feuerwehrhauses an der Hauptstraße und bei den Renovierungstätigkeiten durch seine Fachkenntnisse im Bereich der Maler- und Verputzarbeiten eine unersetzliche Arbeitskraft darstellte – übrigens eine Tätigkeit, die er ebenfalls jahrzehntelang privat im Freundeskreis ohne Wenn und Aber zur besten Zufriedenstellung ausführte. Ein Anruf genügte: „Pirmin, hätt´st Zeit?!“- und Pirmin nahm sich fast immer Zeit.

Wie viele Eisengestelle, Griller und Sonderanfertigungen er durch seine jahrelange, berufliche Tätigkeit als Schlosser und Schweißer im Freundeskreis hergestellt hat, lässt sich an dieser Stelle leider nicht mehr feststellen. Aber vielleicht ist es für jeden, der von diesen Anlagen profitiert hat, einer stillen Erinnerung an die Hilfsbereitschaft von Pirmin wert.

Aber auch privat setzte er sich für die Öffentlichkeit ein. So wirkte er ebenfalls jahrlang als Obmann der Straßengemeinschaft Kalkofen-Hoad. Das nur Insidern bekannte Schneestangensetzen mit anschließendem geselligem Beisammensein der Helfer war für ihn schon ein bekanntes Ritual.

Die regelmäßige Teilnahme am Glöcklerlauf der Naturfreunde war für Pirmin ebenfalls ein Fixpunkt im Jahreskreis. Besonders stolz machte ihn seine selbst angefertigte Glöcklerkappe mit dem einzigartigen Motiv der Scharnsteiner Pfarrkirche.

Die Mithilfe beim traditionellen Pfarrfest in Scharnstein galt für ihn ebenfalls als eine Selbstverständlichkeit. Zusammen mit seinem Kameraden Franz Bruckner sorgte er – nomen est omen – als oberster Grillchef für die kulinarische Verpflegung der Gäste des Pfarrfestes.

Besonders hervorzuheben ist aber auch sein kameradschaftlicher Umgang, seine humorvolle Art bei unseren vielen, vielen Veranstaltungen im Kreise unserer Kameraden und an dieser Stelle ließen sich viele Anekdoten erzählen und wohl ein Buch füllen könnten, die uns bis heute zum Schmunzeln veranlassen und immer unvergesslich bleiben werden.

Unsere aufrichtige Anteilnahme und unser herzliches Beileid gilt der Familie Pühringer, besonders seiner Mutter Annerl, die mit diesem hohen Alter von 90 Jahren diese schwere Bürde noch zu tragen hat , seiner Gattin Rosmarie, seinen Kindern Alexandra und Florian, seinen Geschwistern Bettina, Flori und Adelheid mit all ihren Angehörigen.

Lieber Pirmsi!

Das Leben eines wertvollen und tüchtigen Menschen ging allzufrüh zu Ende.
Deine Anwesenheit im Feuerwehrhaus wird uns künftig fehlen.

Deine Freunde der Feuerwehr Scharnstein

Ruhe in Frieden