Durchschnittliche Einsatzbelastung im Jahr 2024
Das Jahr 2024 war für die Feuerwehr Scharnstein hinsichtlich der Einsatzbelastung ein Durchschnittsjahr. Nach dem Katastrophenjahr 2013 und dem Rekordjahr 2018 verzeichneten wir im Jahr 2024 insgesamt 123 Einsätze, was im Durchschnitt zwei bis drei Einsätze pro Woche bedeutet. Vor größeren Brand- oder Schadensereignissen blieben wir dieses Jahr zum Glück verschont. Zu unseren Haupteinsätzen zählten technische Einsätze wie Verkehrsunfälle, Menschenrettungen, kleinere Unwetterschäden und die Unterstützung der Flugpolizei.
Brand Abfall im Freien – Bewohner verhinderte schlimmeres
Ende Juli wurden wir um 03:40 Uhr zu einem „Brand Abfall im Freien“ alarmiert. Eine Mülltonne begann aus unbekannter Ursache zu brennen und das Feuer breitete sich rasch auf einen kleinen Unterstand in der Nähe der Hausfassade aus. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung zerbrach ein Fenster im Haus und weckte den Hausbesitzer. Dieser konnte Dank seines schnellen Handels das Übergreifen auf die Fassade bis zu unserem Eintreffen verhindern. Die Einsatzkräfte führten letzte Löschmaßnahmen durch und kontrollierten die Brandstelle, sowie die weitere Umgebung mit der Wärmebildkamera auf etwaige Glutnester.
Ungewöhnlicher Tankeinsatz – 110 Kilometer Anfahrtsweg
Am Samstag, dem 24. August wurde unser Kerosin-Stützpunkt zur Unterstützung bei einem Waldbrand in der Gemeinde Landl, Bezirk Liezen in der Steiermark alarmiert. Nach rund 1,5 Stunden Anfahrtszeit erreichte die Besatzung den Einsatzort. Vor Ort wurden die eingesetzten Hubschrauber innerhalb von zehn Stunden mit rund 1.000 Litern Kerosin versorgt.
Insgesamt wurde der Kerosin-Stützpunkt im Jahr 2024 zu 26 Einsätzen alarmiert. Seit der Indienststellung im Jahr 2017 wurden bei 255 Einsätzen mehr als 88.000 Liter Kerosin betankt. Für die FF Scharnstein bedeutet dies zusätzlich zum normalen Einsatzgeschehen eine enorme Herausforderung.
Fordernde Fahrzeugbergung im steilen Gelände
Am Freitag, dem 13. September, wurden wir um 02:29 Uhr von der Landeswarnzentrale zu einer Fahrzeugbergung in der Ortschaft Mühldorf alarmiert. Ein PKW war in die steile Böschung Richtung Wagau gegenüber der Firma Wittmann hinabgestürzt. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war der Fahrzeuglenker zum Glück nicht im Fahrzeug eingeklemmt und wurde bereits durch den Rettungsdienst versorgt. Die Bergung des PKW gestaltete sich aufgrund der steilen Hanglage und des dichten Bewuchses als äußerst schwierig. Der anhaltend intensive Regen erschwerte uns die Arbeit im steilen Gelände zusätzlich. Nach rund 3,5 Stunden konnte das verunfallte Fahrzeug mit der Seilwinde geborgen werden.
Wespenjahr forderte Einsatzkräfte
Aufgrund der milden Witterung im Frühjahr wurde das Jahr 2024 zu einem „Wespenjahr“. In der Hochsaison von Juli bis September rückten wir fast täglich zu insgesamt 33 Einsätzen aus. Unzählige Nester in verschiedensten Größen und an unterschiedlichsten Orten wurden entfernt. Hierbei muss festgehalten werden, dass wir nur bei wirklich bedrohlichen Situationen (z. B. Allergien, Kleinkinder) eingeschritten sind.
Ein großes Danke gilt der, nach dem Ableben unseres Kameraden und Insektenspezialisten Pirmin Pühringer, neu geformten Einsatzgruppe Wespen, die im Sommer unermüdlich im Einsatz war.
Fahrzeugsegnung Drehleiter und Tag der offenen Tür
Ein Höhepunkt des Jahres 2024 war die feierliche Fahrzeugsegnung der neuen Drehleiter. Die Ehrengäste der Feier, darunter Vertreter aus Politik, Landes- und Bezirksfeuerwehrkommando sowie benachbarte Feuerwehren, unterstrichen die Bedeutung der Drehleiter für das gesamte Almtal. Die Veranstaltung, die gleichzeitig als Frühschoppen und Tag der offenen Tür organisiert wurde, zog trotz des herbstlichen Wetters zahlreiche Besucher an. So konnten wir den Gemeindebürgern von Scharnstein die Gelegenheit bieten, unseren Fuhrpark näher kennen zu lernen und sich über die Aufgaben der Feuerwehr zu informieren. Ein gelungenes Fest, welches die Verbundenheit der Feuerwehr mit der Gemeinde und das Engagement der Feuerwehr Scharnstein eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Ein aufrichtiges und ehrliches Danke an alle helfenden Hände für die enorme Arbeitsleistung jedes Einzelnen!
Heißausbildung 2024 – bezirksweite Atemschutzausbildung in Scharnstein
Von 12. bis 14. April 2024 wurde im Industriegebiet von Scharnstein eine Realbrandausbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Fire-Fighting aus Südtirol abgehalten. An dieser Heißausbildung nahmen insgesamt 90 Teilnehmer aus den Bezirken Gmunden und Kirchdorf teil. Davon stellten die Pflichtbereichsfeuerwehren von Scharnstein 30 Atemschutzträger.
Ziel dieser Ausbildung ist die praktische Schulung der Atemschutzträger unter realen Bedingungen im Brandcontainer. In mehreren Durchgängen wurden die Gewöhnung an extreme Temperaturen, die Vorgehensweise beim Innenangriff sowie der Umgang mit dem Hohlstrahlrohr geübt.
Die Feuerwehr Scharnstein leistet mit der Organisation dieser bezirksweiten Heißausbildung einen großen Beitrag zur bestmöglichen Ausbildung aller Feuerwehren im Bezirk Gmunden. Insgesamt wurden für die Organisation und den reibungslosen Ablauf der Heißausbildung über 1.000 Stunden aufgewendet.
Bewerbstätigkeit 2024
Beim Landesbewerb in Peuerbach konnte zweimal das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und viermal das Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber absolviert werden. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer für diese herausragenden Leistungen!
3-Mal Feuerwehrmatura für die FF Scharnstein
Als Kommandant der Feuerwehr Scharnstein freut es mich besonders, dass in diesem Jahr drei Kameraden die höchste Leistungsprüfung in der Laufbahn eines Feuerwehrmannes bestanden haben. Ich gratuliere meinem Stellvertreter OBI Platzer Sebastian, unserem Schriftführer BI d. F. Platzer Jakob sowie unserem Gruppenkommandanten HBM Florian Schellmann zu dieser besonderen Leistung.
Hervorzuheben ist, dass sie zu den Besten im Bezirk zählen, denn sie errangen für die Feuerwehr Scharnstein einen Doppelsieg auf Bezirksebene.
Kameradschaftliche Höhepunkte
Zu den kameradschaftlichen Höhepunkten zählte das Storchaufstellen bei unserem Zugskommandanten Michael Kallab und seiner Partnerin zum Sohn Emil.
Runde Geburtstage feierten wir mit HBM Pfingstmann Robert (40iger), mit Kamerad HLM Stockhammer Bernhard (50iger), E-HBM Auhuber Herbert (70iger) und E-BR Huemer Christian (70iger).
Mannschaftsstand wächst
Im vergangenen Jahr konnten wieder 2 Jugendgruppenmitglieder in den Aktivstand übernommen werden. Somit sichert die Jugendarbeit permanent den Feuerwehrnachwuchs.
16.200 geleisteten Stunden im Jahr 2024
Mit beeindruckenden 16.200 geleisteten Stunden im Jahr 2024 möchte ich meinen aufrichtigen DANK und meine volle ANERKENNUNG an alle Mitglieder aussprechen. Die erbrachten Leistungen sind herausragend und tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Feuerwehr ihre Aufgaben erfolgreich bewältigt. Ein besonderer Dank gilt dabei allen Führungskräften für ihre vorbildliche und kameradschaftliche Zusammenarbeit, die einen wesentlichen Beitrag zu unserem gemeinsamen Erfolg leistet.